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Newsletter November 2021 – Was bisher – seit der Gründung- passiert ist

Zur aktuellen Situation

Die Infektionszahlen steigen und steigen. Wir versuchen auch für ungeimpfte Patient*innen unser Bestes.  Wir geraten an unsere Grenzen. Wir verschieben unsere Grenzen, unsere persönlichen. Wir lieben den Beruf, mit Menschen zu arbeiten. Die Pandemie ist ein Brennglas für Probleme im Gesundheitssystem. Es fängt bei der fehlenden Wissenschaftskommunikation und Vereinnahmung durch die politischen Kräfte an. Schuldzuweisungen an der Tagesordnung, statt Lösungsansätze auf dem Rücken aller Angestellten, von der Reinigungskraft bis zur Primarärztin in den Krankenhäusern. 

Das Problem:

Wir wollen ein Umdenken. Wir wollen lösungsorientiert arbeiten, Probleme offen ansprechen dürfen, nichts unter den Tisch kehren, weinen dürfen, Mensch sein dürfen, Fehler machen dürfen, ohne an den Pranger gestellt zu werden. 

Wem Fehler passieren, der muss das vertrauen bekommen, dass er die zugeben darf- dass alle draus lernen können, dass eine Lösung gesucht wird.

Das ist der Wechsel von der blame-shame culture hin zur Vertrauens- und Sicherheitskultur.

Alarmzeichen sind der aktuelle Pflegemangel und die gedanklichen Ausstiegsszenarien aller Mitarbeiter*innen im Gesundheitssystem. In der Studie vom 20.10.201 von der Offensive Gesundheit- die alle Berufsgruppen umfasst- wird das sehr deutlich. 

Die Schlussfolgerung der Studie

▪ Ergebnisse decken sich mit internationalen Studienresultaten

 ▪ Menschen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich scheinen im Vergleich mit der Gesamtbevölkerung schwerer psychisch belastet (obwohl überall angestiegen)

 ▪ Hoher Bedarf an der Bearbeitung der Belastungsfolgen, etwa durch psychologische und psychosoziale Begleitung bis hin zur Behandlung von Traumatisierungen – auch wenn vor Ort nur einzelne Kolleg*innen betroffen sind → Auftrag an Arbeitgeber*innen und Politik

 ▪ Große Gefahr für eine weitere Verschärfung der Personalsituation durch vorzeitige Berufsausstiege

 ▪ Handlungsdruck für Verbesserung von Arbeitsbedingungen noch stärker als vor der Pandemie 

Ein Lösungsansatz: 

Wir helfen uns selbst, wir schauen auf uns selbst.. Daher wurde der Verein gegründet. Das Spendenkonto ist eröffnet und der Kontostand steigend. Ein paar Mitglieder hat der Verein schon.  Der Verein konnte prominente UnterstützerInnen wie Gerry Foitik und Elisabeth Potzmann für sich gewinnen. Bis jetzt wurden Flyer gedruckt und eine OTS Presseausendung mit Kosten von insgesamt 500 Euro ausgebeben. PsychologInnen und Lebens und SozialberaterInnen stellen kostenfrei Unterstützung für med. Personal zur Verfügung. 

Die Arbeit des Vereins erstreckt sich über mehrere Säulen:

  • Sichtbarmachen des Problems, Lobbyarbeit für med. Personal- Erschaffung einer Vertrauenskultur, Medien und Öffentlichkeitsarbeit
  • Präventionsarbeit – Angebot zu Stresstrainings
  • Akute Hilfe in der Akutsituation- wir unterstützen bereits vorhandene Angebote in den Häusern, Etablierung eines Peer Systems
  • Darüberhinaus: niederschwelliges Angebot zur langfristigen Unterstützung, präventiv oder auch therapeutisch- letzendlich wollen wir die ersten 10 Beratungen nach einem schweren Zwischenfall für med.Personal finanzieren.

Die Homepage wurde in Eigenregie und kostenfrei erstellt. Die Pressearbeit erfolgt ehrenamtlich, Artikel im Standard, im Woman und ein Beitrag auf Kronehit Radio sind erfolgt, ebenso ein Podcast bei Ars boni, bzw Online Interview auf youtube zur aktuellen Situation. 

Jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr gibt es offene telefonische Beratungsstunden für Entlastungsgespräche – über den Verein finanziert

Mehrere Berater*innen arbeiten ehrenamtlich für den Verein und sind niederschwellig über die Homepage zu erreichen. 

Aufgrund der akuten Situation derzeit und einer akuten Belastungsreaktion vor Ort in einem Krankenhaus wurde der Verein bereits kontaktiert und konnte aus dem Berater*innenpool Soforthilfe zur Verfügung stellen.

Die Flyer werden gerade in diversen Krankenhäusern in Österreich verteilt, eine ehrenamtliche Unterstützerin setzt. instagram, und twitter account auf, eine weitere wird sich um facebook kümmern. 

Patrick Mocker hat langjährige Erfahrung als Einsatzbeamter und ist Ausbildner einer zugriffsorientierten Spezialeinheit. Er beschäftigt sich mit Stressreduktion in Stresssituationen. Er hat u.a einen Artikel für die Ärztewoche verfasst, gibt im Auftrag von Second Victim Vorträge in diversen Spitälern, wie man in der Stresssituation performen kann und wird Second Victim mit seiner Expertise unterstützen. Wir planen auch ein Webinar mit im eigens dafür zu schaffenden online- Mitgliederbereich.

Wir planen Veranstaltungen mit Plattform Patientensicherheit, haben uns schon zusammengeschlossen und getroffen, wollen gemeinsam mit der Pflege und des med.techn. Dienstes, ein Zeichen setzen. Wir brauchen Gehör in der Öffentlichkeit, dass wir Menschen sind und keine Roboter.  Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet- ein Aktionstag im 2.Quartal 2022 ist in Planung. 

Seitens der Ärztekammer konnten wir als Verein die Approbation für Diplomfortbildungspunkte positiv abschließen- das bedeutet, das Ärzt*innen, die über den Verein eine Veranstaltung besuchen, diesen Besuch als Fortbildungsnachweis verwenden können. 

Wichtig ist jetzt – gerade in der Situation- in der wir uns befinden-, dass die Information, dass es jetzt HILFE gibt (arbeitgeberunabhängige, kostenfrei und niederschwellig) an die betroffenen Personen gelangt.

Deswegen erfolgt die Flyerverteilung auch mit Hilfe des Österreichischen Gesundheits und Krankenpflegeverbandes. Mit dem Dachverband der medizinisch-technischen Berufe konnten wir uns vernetzen, der Dachverband unterstützt die Informationsweitergabe in die betreffenden Berufsgruppen.

In Online Webinars – bundesländerübergreifend- zur Covid Pandemie wird der Verein seitens der Vorsitzenden vorgestellt.  (Webinar mit vernetzten Spezialist*innen aus der Ostregion Österreich, Wissenschaft schafft Wissen- Covid 19 Update 15.12.21)

Geschrieben von

iwonalaub

Veröffentlicht am

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