Rudi Anschober las aus seinem Buch „Pandemia“
Wer oder was sind „second victims“? Dieser Begriff bezeichnet medizinisches Personal, welches durch Fehler oder Zwischenfälle traumatisiert worden ist. Ein Großteil des Gesundheitspersonal weiß darüber kaum Bescheid, betroffen sind allerdings mindestens 60 Prozent der hier Arbeitenden.
Der Verein „Second Victim“ stellt arbeitgeberunabhängige kostenlose Hilfsangebote für Gesundheitspersonal zur Verfügung. „90 Prozent unserer Kollegen und Kolleginnen wissen nicht, was ein Second Victim ist“ so Vorsitzende Eva Potura. Während über 60 Prozent des Gesundheitspersonals sich wünschen, außerhalb der Organisation in diesem Fall Hilfe zu holen, wollen das nur weniger als die Hälfte innerhalb der Organisation in Anspruch nehmen. Daher stellen wir arbeitgeberunabhängig, schnell, und wenn möglich kostenlos Beratungseinheiten zur Verfügung.
Der Verein finanziert sich rein durch Spenden und einen Sponsor. Vor einem Jahr gegründet, sind bis jetzt 100 Beratungseinheiten beantragt und finanziert. An zwei Werktagen wöchentlich gibt es eine Telefonhotline, die vier Stunden lang betreut wird.
Der frühere Gesundheitsminister und grüne Langzeitpolitiker Rudi Anschober veranstaltete zu Gunsten des Vereins eine Benefizlesung seines Buches „Pandemia“ am 11.10. im Tunnel Wien. Nach einem kurzen Einblick in das Buch fand eine offene und ehrliche Diskussion mit allen Teilnehmenden, großteils aus dem Gesundheitsbereich statt. Viele gaben Einblick in ihre tägliche Arbeit, Rudi Anschober einen Blick hinter die Kulissen des Gesundheitsministeriums. Während der Veranstaltung trugen alle Masken, auch tagesaktuelle politische Themen wurden offen diskutiert.
Durch die Veranstaltung wurden weitere 10 Beratungseinheiten finanziert.